Freitag: Das letzte Stück

Rosi weiß, dass es nach Hause geht – und das lässt sie uns spüren. Es fällt uns immer schwerer, sie zu einer Pause zu überreden, je näher der Heimatstall kommt. Du Pausen, bei denen wir sie normalerweise ein Viertelstündchen Gras am Wegesrand zupfen lassen, dauern heute kaum länger als zwei Minuten. Dann will sie weiter.

Pünktlich zum letzten Tag ist Jacks Rücken auskuriert und Brigitte kann endlich wieder reiten. Die frisch abgemähten Felder entlang der Wege bieten sich für kurze Zwischenspurts an. Aber allzu weit mag sich Jack dann doch nicht von seinem Kurschatten Rosi entfernen. Zur Kutsche zurück geht es deutlich schneller als von ihr weg.

Die letzten Kilometer fliegen dahin – und wie um es uns abzugewöhnen, führt das letzte Stück entlang einer Landstraße. Da heißt es noch einmal aufpassen, denn wenn keiner nach hinten absichert, brettern einige Autofahrer gefährlich dicht an der Kutsche vorbei.

Und dann kommt auch schon das Freibad in Apenburg in Sicht. Eine letzte scharfe Kehre, und die Kutsche rumpelt auf den Campingplatz. Rosi kommt erst einmal auf den Paddock, genau auf den, von dem vor einer Woche Nixe und Jack ausgebrochen sind. Ist das wirklich erst eine Woche her? Es kommt uns vor wie eine Ewigkeit.

„Wenn ich jetzt versuche Rosi auf die Weide zu bringen, rennt die mit mir los. Erst wenn ihr langweilig ist, kommt sie zurück zur Herde“, erklärt Nenny uns. Und außerdem hat sie noch nicht ihre Schippe Kraftfutter bekommen. Und ohne die entfernt sich Rosi sowieso nicht von der Kutsche.

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