Sonntag: Wie die ganze Kutschentour funktioniert

Andreas kommt sich scheinbar ein bisserl blöd vor, Rosi immer wieder anzusprechen und mit Worten anzutreiben. Nun ja, er hat ja auch nur ganz wenig Erfahrung mit Pferden. Aber er schlägt sich ganz wacker, das muss man ihm lassen, wie er da auf dem Kutschbock sitzt und die Zügel hält.

Und ich habe noch gar nicht erklärt, wie diese ganze Kutschentour funktioniert. [url=http://pferdewohnwagen.de/]Pferdewohnwagen Altmark[/url] vermietet also Wohnwagenkutschen und Zugpferde. Ausgangspunkt jeder Tour ist Apenburg im Herzen der Altmark. Von hier aus gibt es verschiedene festgelegte Routen über die Dörfer der Altmark. Je nach Wunsch können diese Routen für drei, sieben oder acht Tage ausgelegt sein. Jede Route hat vorgegebene Übernachtungsstationen, die Unterbringungsmöglichkeiten für die Zugpferde und Duschen und Toiletten für die Menschen bieten. Gekocht und geschlafen wird in der Kutsche.

Das Tagespensum beträgt etwa zwanzig Kilometer. Die Route führt über einsame Landstraßen, alte Plattenwege und Schotterpisten quer durch Wälder und über Felder. Nur ganz selten kommt man auf eine befahrene Hauptstraße. Und Hauptstraße heißt hier in der Altmark, dass alle paar Minuten vielleicht ein Auto vorbeikommt. An Pferde im Straßenverkehr ist man hier gewohnt. Kaum ein Dorf, in dem nicht etliche Pferde auf Weiden stehen.

Erfahrung im Umgang mit Pferden ist natürlich von Vorteil, notwendig ist sie aber nicht um eine Kutsche zu mieten. Als ich sie danach frage erklärt mir Nenny: „Unerfahrene Mieter sind oft viel vorsichtiger im Umgang mit den Pferden als Pferdeprofis.“ Es fällt mir erst einmal schwer das zu glauben. Aber als ich ihr zuschaue, wie sie eine junge Familie in die Kutsche einführt, muss ich ihr recht geben. Die Sorge etwas falsch zu machen ist so groß, dass die beiden sehr vorsichtig und umsichtig mit dem Pferd umgehen.

Ich ahne schon die nächste Frage, braucht man nicht einen Kutschenschein von der FN, um im deutschen Straßenverkehr eine Kutsche zu steuern. Nö, braucht man nicht. Die FN hat mit damit etwa soviel zu tun, wie der ADAC mit der Führerscheinprüfung. Natürlich ist ein Fahrsicherheitstraining vom ADAC gut und nützlich. Aber der ADAC ist keine rechtliche Instanz in Deutschland, und genau das gleiche gilt für die FN. Ein Kutschenkurs ist nützlich und sicher ein schöner Befähigungsnachweis. Aber er hat keinerlei rechtliche Bedeutung, kein Polizist in Deutschland wird einen Kutscher anhalten und mit strenger Miene nach dem FN-Kutschschein fragen.

Natürlich gibt es eine ausführliche Einweisung. Die Vermieter nehmen sich am ersten Tag viel Zeit und erklären ausführlich, wie man mit dem Pferd umgeht, wie man es einschirrt und später wieder ausschirrt, wie man es pflegt. Pferdewohnwagen Altmark verwendet die seit Jahren bewährten [url=http://www.sieltec.de/]Sieltec Geschirre[/url]. Selbst Anfänger lernen sehr schnell, wie man die richtig anlegt. Ist das gemeistert, fährt eine Begleitperson von Pferdewohnwagen Altmark die erste Stunde auf der Kutsche mit und erklärt die Handhabung der Zügel und worauf man achten muss, wie und wann man bremst, was die Kommandos sind.

Ich lasse Andreas die erste Strecke fahren. Rosi legt in ihrem langsamen aber unbeirrten Schritt los und schon bald haben wir die ersten fünf Kilometer geschafft. Der „Ausflug“ von Nixe und Jack haben uns den ganzen Vormittag gekostet. Da ist es gut, dass die Route am ersten Tag eher ein Prolog zum Eingewöhnen ist. Die Strecke, die wir heute schaffen müssen, ist nur zehn Kilometer lang.

Es ist Zeit für eine kleine Pause. Rosi zupft munter ein paar Grashalme vom Wegrand, als unsere Frauen zu uns stoßen. Sie wirken gelöst und vergnügt, ihre Pferde ausgeglichen und ruhig. Naja – die beiden hatten sicher Bewegung genug. Ab hier reiten die beiden mal voraus, mal hinterher. Unser Tempo ist sehr gemütlich, das Wetter ist herrlich sonnig. Langsam macht sich ein echtes Urlaubsgefühl breit.

Abends erreichen wir einen alten Bauernhof. Die Zeit hat den drei Stall- und Wirtschaftshäusern arg zugesetzt. Trotzdem pflegt die Besitzerin mit ihren über siebzig Jahren selbst im Verfall ihr Anwesen hingebungsvoll und das Wohnhaus ist schön saniert worden und gut in Schuss.

Kiki, die wir schon heute Morgen kennengelernt haben, besucht uns und hilft uns, den Zaun für die Pferde zusätzlich zu sichern. Eigentlich sollte der Weidezaun mit Strom reichen und eigentlich sollten die beiden Haflinger nach dem Ritt müde sein. Aber wir wollen kein Risiko eingehen. Zum Abendessen grillen wir gemeinsam und auch die paar Regentropfen, die nun doch noch fallen, dämpfen unsere Stimmung nicht.

Es wäre doch ein langweiliger Urlaub, wenn alles reibungslos ablaufen würde, oder?

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