Mittwoch: Tylsener Geschichte(n)

Seit Nixe fort ist, ist die Stimmung leise und gedrückt. Steffi ist zu Fuß nach Wallstawe unterwegs. Wir haben gestern dort eine Konditorei gesehen. Aber ich glaube, es ist nicht nur der Kuchen sondern vor allem der lange Fußmarsch, der jetzt als Ablenkung gut tut.

Aber eigentlich hält uns nichts mehr hier. Andreas und Brigitte packen zusammen, während ich noch einmal mit der Kamera losziehe. [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Tylsen]Tylsen[/url] ist wirklich ein wunderschöner kleiner Ort. Und wie ich so meine Bilder mache, spricht mich ein älterer Herr an. Herr Hirsch ist vor zehn Jahren nach Tylsen gezogen und engagiert sich gemeinsam mit anderen im [url=http://www.tylsen.net/]Heimat- und Kulturverein[/url]. Ob ich nicht Lust hätte, mir einmal die Kirche von innen anzuschauen? Na klar habe ich. Und die anderen auch.

Die Kirche ist nur der Anfang von einem ausgedehnten Dorfrundgang. Und zu sehen gibt es wirklich viel, nicht nur die Kirche sondern auch das alte Schloss, die Ruine des neuen Schloss, der ehemalige Schlosspark. Herr Hirsch ist ein guter Erzähler und kennt viele kleine und große Geschichten rund um das Dorf. Von dem Baron, der Ende des 19. Jahrhunderts die Kirche umgestalten ließ über die fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts, als das neue Schloss, das unversehrt den zweiten Weltkrieg überstanden hatte, als Steinbruch herhalten musste bis hin zu dem ungleichen Storchenpaar, er vier Jahre alt, sie 24 Jahre alt, die auf dem Kirchturm nisten.

Drei Stunden laufen wir durch das Dorf und entdecken immer neue Ecken. Es ist schon früher Nachmittag, als wir uns endlich auf den Weg machen. Passend zu unserer Stimmung ist der mit Wolken verhangene Himmel aufgerissen und wieder strahlend blau, die Sonne vertreibt die letzten Gedanken an gestern.

Rosi zieht in ihrem ruhigen unerschütterlichen Takt die Kutsche über das Kopfsteinpflaster. Es geht weiter

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